Haselnuss (Corylus avellana) in der Klosterheilkunde

Haselnuss

 

    Die Haselnuss, botanisch bekannt als Corylus avellana, ist nicht nur wegen ihrer schmackhaften Früchte beliebt, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der traditionellen Klosterheilkunde. Dieser Artikel beleuchtet die vielfältigen Heilwirkungen der Haselnuss, einschließlich ihrer Blätter, Rinde und natürlich der Nüsse selbst.

Botanische Charakteristik

    Die Haselnuss ist ein weitverbreiteter Strauch, der in lichten Wäldern, an Waldrändern sowie auf Weiden und Wiesen zu finden ist. Sie zeichnet sich durch ihre Zweigeschlechtlichkeit und Einhäusigkeit aus. Während die männlichen Blüten als gelb bestäubte Kätzchen imponieren, bilden die weiblichen Blüten Knospen, die von Schuppenblättchen umgeben sind. Die Haselnuss blüht von Februar bis April, noch bevor die herzförmigen, am Ende gesägten Blätter sich entwickeln.

Heilwirkungen der Haselnuss

Kätzchen gegen Grippe und Lungenentzündung

    Die Kätzchen der Haselnuss werden in der Klosterheilkunde besonders geschätzt. Sie gelten als ausgezeichnetes Mittel gegen Grippe und Lungenentzündung und fördern das Schwitzen, was den Heilungsprozess unterstützen kann.

Blätter und Rinde für Haut und Verdauung

    Ein Tee aus den Blättern und der Rinde der Haselnuss wird traditionell zur Heilung von Unterschenkelgeschwüren und Hämorrhoiden verwendet. Auch bei Durchfall kann dieser Tee Linderung verschaffen. In akuten Situationen können die Blätter der Haselnuss sogar roh verzehrt werden, idealerweise zusammen mit Brot, um unmittelbare Abhilfe zu schaffen.

Haselnüsse als Energiequelle

    Die Früchte des Haselnussstrauchs sind reich an Eiweiß, Vitaminen (A, B1, B2, C) und Mineralien. Sie können schnell den Blutdruck erhöhen und sich positiv auf Zustände von Erschöpfung und Blutarmut auswirken. Allerdings sollte bei Neigung zu hohem Blutdruck Vorsicht geboten sein.

Spezielle Anwendungen

  • Grippebekämpfung: Ein Tee aus Haselkätzchen und Lindenblüten zu gleichen Teilen zubereitet, dient als effektives Mittel gegen Grippe.
  • Umschläge und Tee: Ein Aufguss aus Haselnussrinde und Blättern, gekocht in einer Mischung aus Wasser und Wein, kann sowohl als Umschlag für Geschwüre und Hämorrhoiden als auch als Tee gegen Durchfall verwendet werden.

Vorsichtsmaßnahmen

    Obwohl Haselnussprodukte viele gesundheitliche Vorteile bieten, ist es wichtig, bei der Anwendung Vorsicht walten zu lassen, insbesondere bei Personen mit Neigung zu hohem Blutdruck.

   Die Haselnuss ist weit mehr als nur eine Quelle für leckere Nüsse. In der Klosterheilkunde wird sie für ihre vielseitigen heilenden Eigenschaften geschätzt. Von der Bekämpfung von Grippe und Lungenentzündung über die Heilung von Hautleiden bis hin zur Unterstützung bei Verdauungsproblemen und Erschöpfungszuständen bietet Corylus avellana eine beeindruckende Palette an Heilwirkungen.


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