Der Gewöhnliche Löwenzahn in der Klosterheilkunde: Ein umfassender Leitfaden

Löwenzahn

 

   Gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum officinale), oft auch als Kuhblume bekannt, ist eine Pflanze, die trotz ihres Rufs als lästiges Unkraut, in der traditionellen Klosterheilkunde eine bedeutende Rolle spielt. Dieser umfassende Leitfaden beleuchtet die vielfältigen heilenden Eigenschaften des Löwenzahns und bietet Einblicke in seine Anwendungsbereiche.

Botanische Merkmale und Sammelzeit

    Der Löwenzahn zeichnet sich durch seine charakteristischen goldgelben Blüten aus, die von März bis Mai auf hohlen Stängeln sitzen. Die Blätter werden vor der Blüte, die Blüten während der Blütezeit und die Wurzeln entweder zu Beginn des Frühlings oder von August bis Oktober gesammelt. Die getrockneten Pflanzenteile, im Schatten oder bei 40°C im Ofen getrocknet, sind reich an Vitamin C und Mineralien.

Heilwirkungen auf Leber und Nieren

    Der Löwenzahn entfaltet seine heilsamen Wirkungen insbesondere auf Leber und Nieren. Er wird traditionell für Frühjahrs- und Herbstkuren empfohlen, um den Körper zu reinigen und zu stärken. Die Wurzel des Löwenzahns ist besonders wirkungsvoll; sie regt nicht nur das Schwitzen an, sondern fördert auch die Ausscheidung von Harn und Galle, beseitigt Stauungen, entgiftet den Körper und belebt.

Anwendungsgebiete

Stoffwechsel und Entgiftung

    Die Löwenzahnwurzel verbessert den Stoffwechsel und beschleunigt die Blutreinigung, was sie zu einem wertvollen Mittel bei der Behandlung von Gicht, Rheuma, Hautkrankheiten, Geschwüren, Übergewicht, Appetitlosigkeit, Verdauungsträgheit, Wassersucht, Blutarmut, Menstruationsbeschwerden, Bauchspeicheldrüsenerkrankungen und Rippenfellentzündung macht.

Diabetes

Für Diabetiker wird empfohlen, täglich 8 bis 15 der hohlen Stängel zu kauen, um den Durchfluss der Galle zu fördern und die Schleimhäute der Atem- und Verdauungsorgane zu reinigen.

Vorbeugung von Gallensteinen

    Obwohl der Löwenzahn Gallensteine nicht auflöst, vermindert er die Neigung zu dieser Krankheit, indem er die Entstehung von Gallensteinen anhält.

Zubereitungen und Rezepte

Löwenzahntee

    Ein Tee aus Blättern und Wurzeln wird vor allem für Winterkuren empfohlen. Süßung mit Honig verstärkt die heilenden Eigenschaften.

Löwenzahnsirup

    Für die Herstellung von Löwenzahnsirup werden vier Handvoll Blüten in 2 Liter Wasser gekocht, gefiltert, und dann mit Zucker und Zitronensaft zu einer dicken Flüssigkeit verkocht. Der Sirup wird in Flaschen abgefüllt und kühl gelagert.

Die Wolfsmilch des Löwenzahns

    Die Wolfsmilch, ein Bestandteil des Löwenzahns, wird traditionell bei Blutvergiftungen mit Metallen und zur Stärkung schwacher Augen verwendet.

Vielseitige Anwendung

    Neben den genannten Anwendungsgebieten wird der Löwenzahn auch zur Unterstützung bei Knorpeldegeneration und als schmackhafte Zutat, gehackt auf Brot, empfohlen. Für den Winter kann die ganze Pflanze in Branntwein eingelegt werden, wobei täglich 20 Tropfen dieser Tinktur eingenommen werden sollen.

    Der Gewöhnliche Löwenzahn ist somit ein Paradebeispiel für die Weisheit der Klosterheilkunde, die zeigt, wie eine vermeintlich einfache Pflanze eine Fülle von heilenden Eigenschaften bergen kann.


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