Die Bohne als Heilpflanze: Traditionelle Klosterheilkunde für Diabetes und Nierenleiden

Bohne

    Die Gartenbohne, auch bekannt als Fisole (Phaseolus vulgaris), ist nicht nur ein beliebtes Nahrungsmittel, sondern auch eine wertvolle Heilpflanze. Ihre vielfältigen heilenden Eigenschaften machen sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil in der traditionellen Klosterheilkunde. Insbesondere für Diabetiker ist die Bohne von großem Nutzen, da sie eine insulinähnliche Substanz enthält, die den Blutzucker senken kann.

Anbau und Ernte

    Die Blüten der Gartenbohne werden im Juni geerntet, während die grünen Schoten den ganzen Sommer über verfügbar sind. Die Bohnenkerne hingegen werden gesammelt, sobald sie vollständig gereift sind. Bohnen gedeihen am besten in gut gedüngter Erde an sonnigen Standorten, jedoch meiden sie kalkreiche Böden. Für heilkundliche Anwendungen eignen sich vor allem die fleischigen Sorten der grünen Bohnenschoten, da sie wirksamer sind.

Die Wirkung des Glukokinins

    Die grünen Bohnenschoten enthalten Glukokinin, eine insulinähnliche Substanz, die den Zuckerspiegel in Blut und Urin signifikant senken kann. Besonders für Diabetiker ist dies von großem Vorteil. Wer unter Diabetes leidet, sollte daher während der Sommermonate regelmäßig frische grüne Bohnen verzehren. Empfohlen wird eine Menge von 4 bis 7 Kilogramm pro Woche, was zu einer Blutzuckersenkung von 30 bis 40 % führen kann. Da das Glukokinin beim Kochen nicht zerstört wird, können die Bohnen in vielfältiger Weise zubereitet und sogar für den Winter konserviert werden.

Getrocknete Bohnenhülsen als Heilmittel

    Auch getrocknete Bohnenhülsen haben eine heilende Wirkung, wenn auch etwas geringer als frische Schoten. Sie tragen ebenfalls zur Senkung von Zucker und Aceton im Blut und Urin bei. Daher sollte auch im Winter auf getrocknete Hülsen zurückgegriffen werden, wenn keine frischen Bohnen verfügbar sind.

Kombinierte Therapie mit Heilkräutern

    Zur Unterstützung der Bohnen-Therapie werden weitere Heilpflanzen wie Heidelbeerblätter, Wacholder, Löwenzahn und Schafgarbe eingesetzt. Diese Kräuter können zu Teemischungen verarbeitet werden, die für etwa zehn Tage getrunken werden. Alternativ kann ein Kräutertee zubereitet und mit Mistel, Beifuß oder Tausendgüldenkraut ergänzt werden. Nach einer zehntägigen Kur wird die Therapie mit Bohnenhülsen oder -schoten fortgesetzt.

Tee und Suppen aus Bohnenschoten – Hilfe bei vielen Leiden

    Der Tee aus Bohnenschoten hat sich als wirksam bei der Behandlung von Wassersucht, Rheuma, Gicht und Ischias erwiesen. Zudem ist er hilfreich bei Nieren- und Blasenerkrankungen. Insbesondere nach Infektionskrankheiten wie Scharlach, Diphtherie oder Typhus fördert der Tee die Heilung von Nierenentzündungen, beseitigt Nierensteine und Harnsand. Durch seine verdünnende Wirkung auf die Harnsäure trägt er zur Linderung von Schmerzen und Beschwerden bei.

Zubereitung des Tees

    Um den heilenden Effekt des Tees zu bewahren, sollten die Bohnenschoten nur wenige Minuten gekocht und anschließend gefiltert werden. Der Tee wird ungesüßt getrunken, und man sollte täglich 2 bis 3 Tassen konsumieren. Eine längere Kochzeit kann einige der heilenden Wirkungen beeinträchtigen.

Bohnen als nahrhafte Suppe

    Neben dem Tee empfiehlt es sich, Suppen aus den Bohnenschoten zuzubereiten. Dafür werden 2 bis 3 Handvoll Schoten in ¾ Liter Wasser gekocht, bis etwa ein halber Liter dicke Suppe übrig bleibt. Der regelmäßige Verzehr dieser Suppe, zusammen mit dem Tee, kann die Insulindosis bei Diabetikern reduzieren.

Fazit

    Die Bohne, insbesondere die grünen Schoten, ist ein wahres Wundermittel der Natur. Sie hilft nicht nur Diabetikern, den Blutzucker zu regulieren, sondern unterstützt auch bei einer Vielzahl von anderen Erkrankungen wie Rheuma, Gicht und Nierenproblemen. Durch ihre Vielseitigkeit in der Anwendung, sei es als Tee oder Suppe, und ihre lange Haltbarkeit, wenn sie getrocknet oder eingekocht wird, stellt sie einen wichtigen Bestandteil der traditionellen Heilpflanzenkunde dar.


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